wir leben ewig

ein Film von Carla Knapp

Echo to the film

Überlebende berichten

Von Lona Chernel

Carla Knapp findet in dem österreichischen Film "wir leben ewig" Zugang durch die nichtjüdische Musikgruppe gojim, die sich vorrangig mit dem Liedgut der ausgelöschten Kultur des Ostjudentums beschäftigt. Mit ihnen reiste Frau Knapp nach Wilna, das einst das "Jerusalem von Litauen" genannt wurde. In diesem wunderbar berührenden Streifen kommen fast ausschließlich Frauen zu Wort, die von ihren furchtbaren Erlebnissen im Ghetto erzählen.

Und Frau Knapp zeigt, dass der Brückenschlag funktionieren kann, wenn man aufeinanderzugeht und die Wahrheit sucht, nicht die Verschleierung. Wenn man den Opfern in respektvoller Liebe begegnet. Die gojim waren bei der Vorstellung anwesend, sangen einige ihrer bewegenden Lieder.

Am Schluss zeigte sich im Kreise des Teams auch eine der interviewten Damen, ein Mensch, im Kreise von Freunden. Hier wurde - wie im Film - Hoffnung spürbar, Hoffnung auf ein: nie mehr!

(Erschienen am: 14.11.2000 in: „Wiener Zeitung“)